Immer breiteres Spektrum therapeutischer Möglichkeiten des metastasierten Nierenzellkarzinoms.
In den vergangenen Tagen lief aufgrund der Coronapandemie der Kongress der amerikanischen onkologischen Gesellschaft (American Society of Clinical Oncology (ASCO)) zur Therapie der urogenitalen Tumoren in virtueller Form. Auf diesem Kongress wurde eine Studie präsentiert, die die Therapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms weiter verbessern wird.
Prof. Motzer und Kollegen zeigten die Studiendaten der sogenannten Clear Studie, die drei Medikamente bzw. Medikamentenkombinationen bei der Therapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms miteinander verglich. Es konnte gezeigt werden, dass die Kombination aus dem Immuntherapeutikum Pembrolizumab und dem sogenanntenTyrosinkinaseinhibitor Lenvatinib sowohl das Voranschreiten der Erkrankung (sog. Progressionsfreies Überleben) als auch das Gesamtüberleben hoch signifikant gegenüber der bisherigen Standardtherapie mit Sunitinib verbessert.
Die Kombination aus Lenvatinib (Pembrolizumab muss ebenso wie die ebenfalls sehr erfolgreich getestete Kombination aus Nivolumab/Cabozantinib noch für die Therapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms durch die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) zugelassen werden. Auf der Basis der extrem guten Studiendaten dürfte dem aber nichts entgegenstehen. In der Erstlinientherapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms stehen daher bald vier Kombinationstherapien als Therapiestandard zur Verfügung. Die Wahl der Wirkstoffkombination wird für den uro-onkologisch tätigen Arzt zunehmend komplexer und bedarf derBerücksichtigung verschiedener patientenindividueller Faktoren.
Quelle: J Clin Oncol 39, 2021 (suppl 6; abstr 269)